Am 13.05./14.05.2017 fand im Gerätehaus der Feuerwehr Weisel der lang ersehnte „Berufsfeuerwehrtag“ statt. Hierbei sollte der klassische „Berufsfeuerwehr-Alltag“ simuliert werden, zu dem unter anderem der Feuerwehrdienst zählt, aber auch Kameradschaft und gutes Sozialverhalten sowie die Zubereitung der Mahlzeiten. Damit die Zeit nicht „zu trocken“ wird, wurden neben den „Basics“ zahlreiche Übungen unter Einsatzbedingungen und ein Spieleabend sowie wettkampfsmäßige Aktivitäten veranstaltet.
Zunächst galt es, den Schlafplatz herzurichten. Dazu wurde die Fahrzeughalle im Vorfeld geräumt, sodass die Jugendlichen ihre Feldbetten aufbauen konnten. Im Anschluss fand die Einteilung auf die Fahrzeuge statt, damit jeder weiß, mit wem er die nächsten 24 Stunden zusammenarbeiten wird. Die eingeteilten Mannschaften machten sich dann auch direkt mit ihrem Fahrzeug und den verladenen Geräten bekannt, wobei sie durch die Ausbilder der jeweiligen Einheiten unterstützt wurden. Pünktlich um 12 Uhr stand dann auch schon das Mittagessen auf dem Plan: leckeres vom Grill mit selbst zubereiteten Nudelsalaten. Doch der Hunger der Jugendlichen sollte noch ein wenig andauern: kurz vor 12 der erste „Einsatz“: ausgelöste Brandmeldeanlage bei der Firma „Plastic Solutions“ in Dörscheid. Dieser stellte sich zum Glück als Fehlalarm heraus, sodass man schnell wieder Richtung Grill fahren konnte.
Nach dem Mittagessen und einer kurzen Pause ging es mit dem Theorieunterricht weiter. Das Thema: Fahrzeug- und Pumpenbezeichnungen. Hierbei wurde den Jugendlichen unter anderem gezeigt, welche Art von Pumpen bei der Feuerwehr eingesetzt werden (Fahrzeugpumpen, Tragkraftspritzen, Schmutzwasserpumpen etc.). Den Großteil der Pumpen kannten die Jugendlichen bereits, sodass schnell zum nächsten Thema übergegangen werden konnte. Hierbei wurden die verschiedenen Fahrzeugtypen und deren Einsatzgebiet erklärt. Da dies im vergangenen Ausbildungsjahr der Wunsch einiger Jugendlichen war, freuten sich die Ausbilder umso mehr, dieses ausführliche Thema aufgreifen zu dürfen. Doch der nächste „Einsatz“ ließ nicht lange auf sich warten, die Meldung lautete „Unklare Rauchentwicklung im Wald im Bereich der Bogenschießanlage“. Alle Fahrzeuge fuhren zunächst die Wolfsheck an, um von dort an verschieden Stellen entsendet zu werden. Dazu wurde zum Beispiel die Rettungskarte Forst eingesetzt, auf der die Anfahrtspunkte für Rettungsmittel (die grünen Schilder, die an einigen Stellen im Wald angebracht sind) eingezeichnet sind. Da nicht klar war, wo die „Einsatzstelle“ lag, fuhren die Fahrzeuge Richtung Kauber Platte sowie den Hof Sauerberg, die Bogenschießanlage Sauerthal und die Ferienhäuser unterhalb der Anlage an. Nach kurzer Suche fand man dann auf dem Gelände der Bogenschießanlage eine rauchende Mülltonne vor, sodass alle Fahrzeuge dorthin gelotst wurden. Die Besatzung des mittleren Löschfahrzeugs (MLF) aus Weisel „löschte“ die Mülltonne ab, sodass der Einsatz beendet werden konnte.
Nach Rückkehr ans Gerätehaus teilten sich die Jugendlichen in 2 Gruppen auf. Eine Gruppe sah sich im Gerätehaus weitere Fahrzeuge an, die andere Gruppe ging auf den Turnhallenvorplatz, um dort als Vorbereitung für kommende Wettkämpfe einige Disziplinen zu üben, zum Beispiel das Kuppeln einer Saugleitung. Im Laufe des Nachmittags besuchte uns dann Herr Schmiedel von der Rhein-Zeitung, um uns über die Veranstaltung zu interviewen. Hierfür war auch die Weiseler Wehrführung erschienen und stand, zusammen mit den beiden Jugendwarten aus Weisel, Herrn Schmiedel Frage und Antwort. Nach einem langen und ausführlichen Gespräch ging es dann am späten Nachmittag zu einem weiteren Einsatz bei der Firma Plastic Solutions in Dörscheid. Erneut hatte die Brandmeldeanlage angeschlagen. Nach einer ersten Erkundung und einer kurzen Einweisung in das Übungsszenario (Herr Schmiedel begleitete uns hierbei) durch das 1. Fahrzeug wurden die weiteren Kräfte an die Einsatzstelle beordert. Angenommen wurde, dass in einer der Hallen ein Feuer ausgebrochen war und auf die Umgebung überzugreifen drohte. Das MLF aus Weisel fuhr daraufhin auf das Gelände, um eine „Brandbekämpfung“ mit 2 C-Rohren vorzunehmen.
Parallel dazu baute das Bornicher Löschfahrzeug mit einem sogenannten Monitor eine Riegelstellung zu einer weiteren Halle auf, um das Übergreifen des Feuers zu verhindern. Im rückwärtigen Bereich baute die Besatzung des Gerätewagen-Tragkraftspritze aus Dörscheid, unterstützt durch die Besatzung des Weiseler Mehrzweckfahrzeuges, ebenfalls eine Riegelstellung mit 2 C-Rohren auf. Während dieser Zeit koordinierte der Sauerthäler Mannschaftstranporter den Einsatz und die zeichnete eine Skizze des Einsatzes. Nach kurzer Zeit wurde dann „Feuer aus“ gemeldet, alle Rohre geschlossen und eine Begehung des Geländes gemacht. Bei der folgenden Manöverkritik waren sich alle Ausbilder einig, dass die Jugendlichen ihr Können zu vollster Zufriedenheit bewiesen. Auch unser Reporter war von den Leistungen beeindruckt und hatte zum Schluss noch den Wunsch nach einem Abschlussfoto. Kurzerhand wurde dazu das Hydroschild (zum Erzeugen einer Wasserwand) aufgebaut, um eine schöne Kulisse zu erzeugen. Nach dem Abbau ging es dann wieder zur Unterkunft, um sich gemeinsam bei einem reichhaltigen Abendessen zu stärken. Zu dem großen Angebot an Essen, dass maßgeblich durch unsere Küchenchefin aus Sauerthal zubereitet wurde, gab es auch noch selbstgemachten Kuchen von einer unserer Nachbarinnen.
Der Tag wurde dann mit einem Spieleabend ausklingen gelassen, bei dem Ausbilder und Jugendliche in Monopoly gegeneinander antraten. Sieger waren natürlich die Ausbilder. Am Ende des Tages waren sich alle einig, dass jeder Einzelne gute Arbeit geleistet hatte und es jedem Spaß gemacht hatte.
Der nächste Morgen begann um kurz nach 8 mit einem erneuten Einsatz: Verkehrsunfall Richtung Dörscheid. Hier wurde angenommen, dass ein PKW in Höhe des Wasserhauses von der Straße abkam. Die Maßnahmen an der Einsatzstelle beschränkten sich hierbei auf das Absichern der Einsatzstelle, das Sicherstellen des Brandschutzes und das Entnehmen der möglicherweise benötigten Gerätschaften. Nach einer kurzen Erklärung, wozu alle Gerätschaften dienen, wurde noch erklärt, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen durchgeführt werden können und wie man eine Halskrause anlegt, wurde das Unfallopfer noch per Rautek-Rettungsgriff aus dem Fahrzeug geholt und auf eine Krankentrage gebracht. Im Anschluss war dann das Frühstück angesagt. Hier wurde wir noch mit selbstgemachten Schokobrötchen verwöhnt, die neue Energie für den Abbau der Feldbetten und den letzten Einsatz gaben: Fahrzeugbrand in der Waschhalle der Firma Sauerwein in Weisel. Vor Ort wurde das Fahrzeug mit Schaummittel „gelöscht“, sodass in der Waschanlage ein schöner Schaumteppich entstand. Damit fand der gelungene Berufsfeuerwehrtag auch ein treffendes Ende.
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an alle Ausbilder und Wehrführer für euer Mitwirken; ohne euch wäre dieser Tag nicht möglich geworden! Außerdem vielen Dank an die Firmen Plastic Solutions und Sauerwein für die Nutzung der Gelände und Herrn Schmiedel für seinen Besuch. Und ganz besonderen Dank unserem Grillmeister Klemens Pliester und unserer Backfee Carina Göttert für die super Verpflegung!